* Belinda Sallin, Regisseurin
Der Schnitt geht definitiv dem Ende zu. Was haben Birgit und ich zusammen gelitten, gelacht, geweint und gejubelt. Welch eine Reise!
Am Anfang haben wir uns einfach über das tolle Material gefreut. Aber da wir auch Archivmaterial in unseren Film miteinbeziehen wollten, hatten wir eine riesige Menge an Bildern. Bald wich die Freude der Sorge. Wie schaffen wir das bloss, diese vielen verschiedenen Zeitebenen und Themenkreise in eine interessante Dramaturgie zu packen?
Birgit hatte die Idee, mit Printscreens an Tafeln zu arbeiten, um wenigstens halbwegs eine Übersicht zu haben. Der Schnittraum glich so ein bisschen einem Büro eines FBI-Agenten wie man es aus Filmen und TV-Serien kennt. Das Büro jener Profiler, die einem Täter auf die Spur kommen möchten.
Irgendwie waren wir das ja auch: Profilerinnen, die den Protagonisten, seine Kunst, sein Umfeld verstehen wollten.
Als ich die Nachricht von Hansruedis Tod erhielt, waren wir wie gelähmt und tieftraurig. Wir wussten die ersten paar Tage kaum, wie wir weiter arbeiten sollten.
Nach und nach fanden wir zu unserem Arbeits-Rhythmus zurück. Unsere Auseinandersetzungen mit Hansruedi, mit seiner Kunst und seinem Umfeld, waren nie leichtfertig. Wir wollten in die Tiefe gehen. Einen Giger zeigen, wie man ihn noch nicht gesehen hat. Fernab jeglicher Vorurteile. Wir haben uns immer sehr gefreut, wenn wir das Gefühl hatten, dass uns das gelang.
Ich hätte mir für diesen Film keine bessere Editorin wünschen können als Birgit. Selber auch als Künstlerin, als Malerin und Fotografin tätig, brachte sie genau das richtige Gespür für diesen Film mit. Ich hatte oft das Gefühl, dass Birgit gar nicht schneidet, sondern vielmehr zusammenfügt. Keine Cutterin, eine Weberin.